Statement zur Unternehmensstrategie „InnKlinikum – Fit für die Zukunft“ des SPD-Unterbezirks Altötting

04. März 2023

Statement zur Unternehmensstrategie „InnKlinikum – Fit für die Zukunft“ des
SPD-Unterbezirks Altötting

Pflege und medizinische Versorgung, gerade wie bei uns im ländlicheren Raum, sind in letzter Zeit vermehrt mit Ängsten um eine ausreichende Versorgung verbunden. Fachkräfte fehlen, Arztpraxen schließen und Krankenhäuser werden wegen des Kostendrucks oder zur Gewinnmaximierung verkleinert, teilweise sogar geschlossen. Verständlicherweise besorgt dies viele.

Wir nehmen diese Sorgen außerordentlich ernst. Ziel unseres gesundheitspolitischen Handelns ist die Gewährleistung einer qualitativen und flächendeckenden Versorgung der Bürger: innen im Landkreis! Hierbei ziehen alle kommunalen Mandatsträger: innen unserer Partei für jede:n von uns an einem Strang. Ziel des Gesundheitswesens kann nur eine stabile und hochwertige Versorgung der Menschen vor Ort sein, nicht das gnadenlose Erwirtschaften von Gewinnen.

Kürzlich hat das InnKlinikum Altötting Mühldorf einen Zukunftsplan vorgestellt. Wir begrüßen ausdrücklich alle Überlegungen, die einerseits die Versorgung der Region sicherstellen, ohne dass dafür andere Landkreise oder Gemeinden vernachlässigt werden, und andererseits die Kliniken zukunftssicher und anpassungsfähig machen. Gerade vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen auf Bundesebene zur Finanzierung von Kliniken, dem bestehenden demographischen und strukturellen Wandel muss das Gesundheitswesen immer wieder neu gedacht und nachjustiert werden.

Uns ist bewusst, welche Sorgen und Befürchtungen dies bei vielen weckt: Was ist, wenn mir am Wochenende etwas zustößt? Werde ich für Krankenbesuche künftig unzählige Kilometer fahren müssen? Wird mein Arbeitsplatz möglicherweise wegfallen? Allein aus diesen beispielhaften Fragen ergeben sich für uns klare Vorstellungen wie der Prozess auszusehen hat.

Wir teilen uneingeschränkt die Ansicht des Burghauser Bürgermeisters Florian Schneider, dass im Krankenhaus Burghausen die geplante Unfallpraxis nicht nur an fünf, sondern an sieben Tagen geöffnet sein muss. Kontinuierlicher Schichtbetrieb in der Industrie, kulturelle und sportliche Großveranstaltungen sowie zunehmender Tourismus machen dies erforderlich.
An dieser Stelle begrüßen wir die Zusage der Stadt Burghausen, finanzielle Unterstützung zur Finanzierung unterbreitet zu haben.

Für uns ist jedoch ebenso wichtig, wie dieser Prozess des Wandels begleitet und kommuniziert wird. Außer Frage steht für uns daher, dass sowohl Menschen vor Ort als auch das Klinikpersonal umfassend und in allen Belangen transparent informiert und wo möglich auch eingebunden wird. Schon aus Respekt vor der schweren Arbeit der Ärzt:innen und Pflegekräfte gebietet es sich, diese in Entscheidungen adäquat einzubinden.
Gerade weil in Zeiten fehlenden Personals eine strukturelle Veränderung nur dann gelingen kann und weil auch die Anerkennung der Leistungen es verlangt, ist ein weiteres Ziel unseres Strebens die Verbesserung der Arbeitsbedingungen einerseits und der Lebens- und Aufenthaltsqualität in der Region andererseits. Wir stellen uns hierfür zum einen Schulungsangebote vor, die das Personal weiterqualifiziert und somit auch einen Verbleib in spezialisierten Gesundheitszentren ermöglicht.

Zum anderen sind Aspekte wie arbeitsplatznaher Wohnraum, denkbar auch als Betriebswohnungen, und ausreichende Angebote für Kinderbetreuung in Kitas, Kindergärten und Schulen ein zentraler Baustein.
Hinzu kommen Rahmenbedingungen wie bezahlbare und vielfältige Kulturveranstaltungen und Freizeiteinrichtungen.
Wer in der Region für die Region Bemerkenswertes leistet, muss sich auch das Leben in der Region leisten können. Nur so können wir dem vorhandenen Personal Wertschätzung zeigen und es bei uns halten und neue qualifizierte Fachkräfte für die Region gewinnen.
Die Gesundheitsversorgung ist im Um- und Aufbruch, keinesfalls im Abbruch, und wir wollen diesen gemeinsam mit den Menschen vor Ort und dem Personal so zukunftssicher wie möglich gestalten. Schon in vergangenen Jahren haben wir gezeigt, wie wichtig eine wohnortnahe medizinische Versorgung für alle Menschen ist.

Der Vorstand des SPD-Unterbezirks Altötting
1. Vorsitzender Jürgen Gastel

Statement zur Unternehmensstrategie „InnKlinikum – Fit für die Zukunft“ (PDF, 94 kB)

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