100 Jahre SPD Marktl

02. Oktober 2024

100 Jahrfeier der SPD Marktl am Sonntag, den 29.September 2024

Festschrift 100 Jahre SPD Marktl (PDF, 2,17 MB)

100-Jahr-Feier der SPD Marktl – Willy-Brandt-Medaille für Altbürgermeister Hubert Gschwendtner

Der SPD-Ortsverein Marktl (Landkreis Altötting) hat am Sonntag das 100-jährige Bestehen bei einem stimmigen Jubiläumsfest im gut besetzten Sportheim gefeiert. Über 80 Teilnehmer, darunter viel Polit-Prominenz, erlebten einen geselligen Nachmittag bei Kaffee, Kuchen und Musik, mit Grußworten, Quiz und einer besonderen Ehrung.

Vertreten waren viele, die im Unterbezirk Rang und Namen haben und die Rückblicke im Ortsverein und auf großer politischer Ebene zeugten von den Glanzzeiten der Sozialdemokraten. Die höchste Auszeichnung der SPD für ihre Mitglieder, die Willy-Brandt-Gedenkmedaille, bekam Altbürgermeister Hubert Gschwendtner, der sich in einem halben Jahrhundert große Verdienste um die Partei erworben hat.

Arbeiterlied angestimmt: „Brüder, zur Sonne“

Rudi und Dodo Mangst stimmten eingangs das Arbeiterlied der Sozialdemokraten „Brüder zur Sonne, zur Freiheit“ an und unterhielten den Nachmittag über mit Oldies aus der Folk-, Pop- und Rockmusik.

SPD-Ortsvorsitzender Max Baumgartner freute sich über den guten Besuch und begrüßte besonders Staatssekretärin MdB Dr. Bärbel Kofler, Landtagsabgeordnete Christiane Feichtmeier, die amtierenden SPD-Bürgermeister Florian Schneider und Peter Haugeneder, die Altbürgermeister Horst Krebes und Heinrich Hollinger, den Marktler Bürgermeister Benedikt Dittmann (CSU), den Unterbezirksvorsitzenden Jürgen Gastel mit seiner Mannschaft, den früheren Bundestagsabgeordneten Hermann Wimmer, die Vertreter der Ortsvereine im Unterbezirk, den Direktkandidaten für die Bundestagswahl, Jürgen Fernengel, und weitere politische Weggefährten.
Baumgartner hielt einen kurzen Rückblick auf die Gründung des Ortsvereins in wirtschaftlich schwieriger Zeit vor 100 Jahren. Eine detaillierte Chronik hat Hubert Gschwendtner in mühevoller Arbeit in einer umfangreichen Festschrift zusammengestellt. Baumgartner fand viel Lob für das Werk und Gschwendtner wiederum dankte dem Vorsitzenden für die Unterstützung und die Arbeit bei der Vorbereitung des Jubiläums.

Gschwendtner gab dann auch einen geschichtlichen Abriss mit Bildern, berichtete von wichtigen Personen und historischen Ereignissen und auch von der Entwicklung der Marktgemeinde und bedeutenden Projekten. Die reich bebilderte Festschrift (die Heimatzeitung berichtete) ist jetzt in verschiedenen Geschäften usw. ausgelegt und kann mitgenommen werden.
UB-Vorsitzender Jürgen Gastel drückte ebenfalls seine Anerkennung für das Werk aus –„da steckt viel Arbeit drin“ – und gratulierte dem Jubelverein, aber auch den Marktler Bürgern zu den Leistungen und Errungenschaften in den vergangenen Jahrzehnten.

Vor 100 Jahren sei politisch und wirtschaftlich im Landkreis viel in Bewegung gewesen, z. B. der Bau des Alzkanals. Jetzt stehe wieder die Energiegewinnung im Vordergrund, sagte er und appellierte, die Industrie auf allen Ebenen zu unterstützen: „Wir brauchen die Arbeitsplätze!“
Die Festansprache hält Staatssekretärin Dr. Bärbel Kofler, die ebenfalls die Bedeutung der regionalen Industrie für das wirtschaftliche Überleben herausstellte. Zunächst würdigte sie den Mut und die Weitsicht der Gründerväter des Marktler Ortsvereins, die sich ab 1924 in schwieriger Zeit für Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität stark gemacht hätten und sich später in der NS-Zeit sogar im Geheimen treffen mussten. Nach dem Krieg hätten sie die Arbeit gleich wieder aufgenommen, fuhr sie fort und hob besonders verdiente Persönlichkeiten hervor, wie etwa Ludwig Edmaier, Bürgermeister von 1966 bis ’78.
In der Gegenwart sei es wichtig, die Lehren aus der Geschichte zu ziehen. Zweifellos stehe man vor großen Herausforderungen, die auch Angst machen könnten und von Antidemokraten instrumentalisiert würden. Man dürfe sicherlich ansprechen, was Sache ist, „aber wir sollten aufhören, dieses Land schlecht und kaputt zu reden“, betonte sie. Bärbel Kofler verteidigte die Arbeit der Regierung und des Bundeskanzlers und zählte einige Beispiele auf, was die Bundespolitik gut hinbekommen habe, z. B. Rentensteigerung und Erhöhung des Mindestlohnes. Eine gute Hand bestätigte sie Olaf Scholz auch bei der Sicherung des Friedens; zu seiner verlässlichen Unterstützung der Ukraine, aber auch der Zurückhaltung bei der Lieferung bestimmter Waffen, damit ein Flächenbrand verhindert werde. Für Deutschland als Exportnation sei eine zuverlässige Zusammenarbeit in Europa besonders wichtig; das trage auch zum Erhalt von Sicherheit und Frieden bei. UB-Vorsitzender Jürgen Gastel überreichte dem überraschten Hubert Gschwendtner die Willy-Brandt-Medaille mit Urkunde, eine vom Unterbezirk einstimmig beschlossene Ehrung. Gschwendtner verkörpere die Ideale der Sozialdemokraten in hervorragender Weise, lobte er und stellte dessen beispielhafte Verbundenheit mit der Partei heraus: Seit 51 Jahren Mitglied, ist er seit Jahrzehnten in der Kommunalpolitik engagiert, war von 1982 bis ’94 Ortsvorsitzender, von 1993 bis ’96 Kreisvorsitzender, von 1996 bis 2020 Marktler Bürgermeister, seit 1996 Kreisrat und seit 2017 stv. Landrat. Der Geehrte äußerte sich sehr erfreut und betonte: „Ich war schon immer ein Fan von Willy Brandt. Die SPD hat mir sehr viel gegeben und ich bin froh, dass ich einiges zurückgeben konnte und kann.
Nach der Quizauswertung mit vielen richtigen Lösungen zu kommunal- und allgemeinen politischen Fragen wurden die Preise von Bärbel Kofler gezogen: über den Hauptpreis, eine Berlinfahrt für zwei Personen, gestiftet von der „Glücksfee“, freute sich Elmar Monz. Drei Fahrten zum Bayerischen Landtag für jeweils zwei Personen, beigesteuert von Christiane Feichtmeier, gingen an die Altbürgermeister Horst Krebes und Heinrich Hollinger sowie die Kinder Leni Heisler und Felix Gschwendtner, die einen gemeinsamen Zettel abgegeben hatten.

Teilen